Damit Sie keine Fristen übersehen, finden Sie hier einen Überblick über die wichtigsten kommenden Termine von Ende Juni bis Ende September 2021.
Inhalt

30.06.2021: Ratenzahlung bei FA, ÖGK, SVS; Vorsteuerrückerstattung bei Drittstaaten; Vorsteuerrückerstattung GB

  • Anträge auf Ratenzahlung beim Finanzamt, der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Sozialversicherung für Selbständige (SVS) für die seit Beginn der Coronakrise aufgelaufenen Beitragsrückstände.
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Termine für Anträge von wesentlichen COVID-19-Hilfsmaßnahmen
  • 30.06.2021: Ende der Antragsfrist für den Lockdown-Umsatzersatz II (für indirekt erheblich betroffene Unternehmen)

  • 15.07.2021: Ende der Antragsfrist für den Ausfallsbonus April 2021

  • 15.08.2021: Ende der Antragsfrist für den Ausfallsbonus Mai 2021

  • 15.09.2021: Ende der Antragsfrist für den Ausfallsbonus Juni 2021

  • 31.08.2021: Ende der Antragsmöglichkeit für den Fixkostenzuschuss I

  • 31.12.2021: Ende der Antragsmöglichkeit für den Fixkostenzuschuss 800.000

  • 31.12.2021: Ende der Antragsmöglichkeit für den Verlustersatz

Die Abgabenrückstände können gemäß COVID-19-Ratenzahlungsmodell in zwei Phasen über maximal 36 Monate zurückgezahlt werden. Für die Rückzahlung stehen zwei Varianten zur Verfügung. Gemeinsam mit dem COVID-19-Ratenzahlungsmodell wird auch die sogenannte „Safety-Car“-Phase eingeführt.  Diese ermöglicht es, in den ersten drei Monaten der Ratenzahlung nur einen sehr geringen Anteil zu zahlen. Das COVID-19-Ratenzahlungsmodell inklusive „Safety-Car“-Phase muss bis spätestens 30. Juni 2021 beantragt werden.

COVID-19-Ratenzahlungsmodell ab 30. Juni 2021
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  • Fallfrist für Vorsteuerrückerstattung bei Drittstaaten

Die Frist für die Erstattung von Vorsteuerbeträgen des Jahres 2020 aus Nicht-EU-Staaten endet bereits am 30.06.2021. Spätestens bis dahin müssen die Anträge für die betreffenden Länder vollständig bei der jeweils zuständigen Behörde eingelangt sein! Bitte berücksichtigen Sie, dass  die Anträge auf dem Postweg zu übermitteln sind. Für die Schweiz ist ein lokaler steuerlicher Vertreter einzubinden. Dem Antrag sind sämtliche Originalrechnungen sowie eine Unternehmerbescheinigung im Original beizufügen. Kopien davon verbleiben für Ihre Unterlagen. In Österreich ist für die Vorsteuererstattung an Drittlandsunternehmer nunmehr das neue Finanzamt Österreich, Dienststelle Graz-Stadt, zuständig.

  • Fallfristen für Vorsteuerrückerstattung in Großbritannien

Mit dem BREXIT ist die Frist für die Erstattungsanträge der bis zum 31.12.2020 angefallen Vorsteuern bereits am 31.3.2021 abgelaufen.

Nach den nationalen britischen Regeln erfolgt die Vorsteuererstattung auf Basis des sogenannten „prescribed year“, das vom 1. Juli eines Jahres bis zum 30.Juni des Folgejahres dauert, innerhalb von sechs Monaten nach Ende des Zeitraums (also der 31.Dezember). Für die Erstattung der Vorsteuerbeträge aus dem Zeitraum 01.01. bis 30.06.2021 – quasi ein Brexit-Rumpfjahr – sind die Vergütungsanträge bis zum 31.12.2021 einzubringen. Auch hier sind die Rechnungen, Importbelege und eine gültige Unternehmerbescheinigung im Original auf dem Postweg zu übermitteln. Voraussetzung ist, dass der Erstattungsbetrag mindestens 130 britische Pfund für drei Monate bzw. 16 britische Pfund für den 12 Monate umfassenden Zeitraum überschreitet.

 

01.07.2021: Erhöhung NoVA; Abschaffung Einfuhrumsatzsteuerbefreiung

  • Inkrafttreten der Erhöhung der Normverbrauchsabgabe (NoVA) und der KFZ-Steuer.
NoVA: Umfassende Neuerungen für Autofahrer
NoVA: Umfassende Neuerungen für Autofahrer
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  • Die Einfuhrumsatzsteuerbefreiung wird ab 01.07.2021 abgeschafft. Sie hat bislang für Paketlieferungen aus Drittstaaten bis zu einem Warenwert von EUR 22 gegolten.
TVA E-commerce
E-Commerce-Paket: Umsatzsteuerliche Neuerungen ab 01.07.2021
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30.09.2021: Vorsteuerrückerstattung für EU-Staaten; Offenlegung Jahresabschluss 2020; Spendenbegünstigungsbestätigung/Spendengütesiegel

  • Fallfrist für Vorsteuerrückerstattung für EU-Staaten

Für die Erstattung von Vorsteuern des Jahres 2020 in EU-Mitgliedsstaaten endet die Frist am 30.09.2021. Die Anträge in der EU sind zwingend über das lokale elektronische Portal (für alle österreichischen Unternehmer somit via FinanzOnline) einzureichen. Dabei gilt es die Vorsteuerabzugsfähigkeit nach den im jeweiligen EU-Mitgliedsstaat geltenden Regelungen zu beachten.

Grundsätzlich sind Rechnungen mit einer Bemessungsgrundlage von min. EUR 1.000 bzw. Tankbelege über EUR 250 einzuscannen und dem Antrag als PDF-File beizufügen. Bitte beachten Sie die maximale Datengröße bei Einreichung über FinanzOnline von 5 MB und 40 Belegen je Antrag.

Unterjährig gestellte Anträge müssen Vorsteuern von zumindest EUR 400 umfassen. Bezieht sich ein Antrag auf ein ganzes Kalenderjahr bzw. auf den letzten Zeitraum eines Kalenderjahres, so müssen die Erstattungsbeträge zumindest EUR 50 betragen.

Im Zuge der Bearbeitung der Anträge durch die ausländischen Finanzbehörden kommt es oft zu Rückfragen oder ergänzenden Unterlagenanforderungen, wofür eine Nachfrist von einem Monat eingeräumt wird. Bei Nichteinhaltung dieser Nachfrist reagieren die ausländischen Behörden häufig mit einer Ablehnung der eingereichten Anträge mit der Begründung, dass die Frist für die Nachreichung der Unterlagen nicht eingehalten wurde. Der EuGH stellt dazu klar, dass es sich bei der Frist für die Beantwortung allfälliger Rückfragen um keine Ausschlussfrist handelt. Daraus ergibt sich, dass bei Nichteinhaltung der Nachfrist die Finanzbehörde nicht berechtigt ist, die zugrundeliegenden Vorsteuererstattungsanträge endgültig abzulehnen. Es empfiehlt sich dennoch, die von den Behörden gesetzten Fristen einzuhalten um langwierige Rechtsmittelverfahren hintanzuhalten.

  • Offenlegung des Jahresabschlusses 2020

Kapitalgesellschaften und sogenannte „kapitalistische Personengesellschaften“ (z.B. GmbH & Co KG), bei denen keine natürliche Person als unbeschränkt haftender Komplementär fungiert, sind verpflichtet, ihren Jahres-/Konzernabschluss spätestens neun Monate nach dem Bilanzstichtag an das Firmenbuchgericht zu übermitteln. Die Frist von neun Monaten wurde pandemiebedingt auf 12 Monate verlängert. Diese Regelung gilt für Bilanzstichtage, die vor dem 01.01.2021 liegen.

Die seit 01.05.2021 erhöhten Kosten der Eintragung betragen EUR 22, die gerichtliche Eingabegebühr beträgt für GmbH EUR 36 bzw. für AG EUR 162.

Bei nicht fristgerechter Einreichung (Achtung: es gilt das Einlangen beim Firmenbuchgericht!) droht eine automatische Zwangsstrafe von mindestens EUR 700 pro Geschäftsführer (Vorstand) und Gesellschaft. Wird der Jahresabschluss trotz Verhängung einer Strafe nicht offengelegt, so folgen alle zwei Monate automatisch weitere Zwangsstrafen, bis der Jahresabschluss beim Firmenbuch hinterlegt ist. Bei mittelgroßen Kapitalgesellschaften erhöht sich die Zwangsstrafe im ordentlichen Verfahren auf das Dreifache, also mindestens EUR 2.100 pro Organ und Gesellschaft. Bei großen Kapitalgesellschaften sogar auf das Sechsfache, also mindestens EUR 4.200. Bei Kleinstkapitalgesellschaften halbiert sich der Strafrahmen und beträgt EUR 350.

  • Spendenbegünstigungsbestätigung und Spendengütesiegel

Im Coronajahr 2020 wurde die Frist für die Vorlage der Bestätigung des Wirtschaftsprüfers über das Vorliegen der einkommensteuerlichen Voraussetzung 2019 für den Verbleib in der Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen von Ende September auf Ende Dezember verlängert. Nach Ansicht des BMF ist diese Regelung auch noch auf das Kalenderjahr 2020 anzuwenden, sodass die Frist für die Bestätigung 2020 am 31.12.2021 endet. Für sämtliche heuer noch durchzuführenden Spendengütesiegel-Verlängerungen soll der Termin ebenfalls auf den 31.12.2021 verlegt werden.

Sie haben noch Fragen? Unsere ExpertInnen Gerda Leimer, Werner LeiterClaudia Modarressy und Christoph Schmidl unterstützen Sie gerne.