Rückblick zu unseren Webinaren 

Wald Straße Wasser

1. Klimarisiken verstehen und steuern 

Am 23.10.2025 haben wir gemeinsam mit der österreichischen Kontrollbank vorgestellt, wie Unternehmen Klimarisiken, identifizieren und steuern können.  

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2. ESG-Reporting im Wandel

Weiters informierten wir am 16.09.2025 gemeinsam mit Envoria zu allen Änderungen beim ESG-Reporting und boten einen Deep-Dive zu kritischen Anwendungsfragen.

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Überblick über wichtige Entwicklungen in Politik und Wirtschaft 

Aufgrund der hohen Dynamik, Schlagzahl und Komplexität ist es derzeit für Verantwortliche nahezu unmöglich, im Themenfeld ESG den Überblick zu behalten. Wir haben deshalb für Sie die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen zwei Monate kompakt zusammengefasst. 

Bild mit Pflanzen und Fluss

ESG-Management und Reporting 

  • Position des EU-Rechtsausschusses zu Omnibus 1 wird durch das EU-Parlament abgelehnt
    Der Rechtsausschuss des EU-Parlaments hatte sich zunächst auf eine Kompromiss-Position zu Omnibus 1 geeinigt (u.a. Begrenzung der CSRD-Berichtspflicht auf Unternehmen mit mindestens 1.000 Beschäftigten und EUR 450 Mio. Umsatz). Das EU-Parlament erteilte dieser Position nun aber keine Zustimmung, weshalb die Trilogverhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission nicht starten können. Eine erneute Abstimmung im EU-Parlament über veränderte Kompromisspositionen ist für die Sitzungswoche vom 10. bis 15.11.2025 geplant (22.10.2025).

  • EU-Kommission verschiebt Bearbeitung verschiedener technischer Nachhaltigkeitsvorgaben
    Die EU verschiebt die geplante Bearbeitung von 115 sekundären Rechtsakten (sog. „Level 2“ Rechtsakte) bis mindestens Oktober 2027, um andere Tätigkeiten stärker priorisieren zu können. Davon sind auch einige ESG-Rechtsakte betroffen, beispielsweise die Nachhaltigkeitsberichtsstandards für börsennotierte KMU (LSME), die Standards für Nicht-EU-Unternehmen sowie branchenspezifische Vorgaben (09.10.2025). 

Green Finance

Klimawandel und Energie

  • Zahlreiche Studien untermauern akute Kritikalität der Klimakrise
    Sieben von neun planetaren Belastungsgrenzen sind nun bereits überschritten (Link, 24.09.2025), mit dem unumkehrbaren Absterben der Korallenriffe scheint ein erster „Tipping Point“ erreicht (Link, 13.10.2025), globale Waldbrände haben im Jahr 2024 ein Gebiet größer als Indien zerstört (Link, 16.10.2025) und sowohl die Konzentration als auch die jährliche Zunahme von CO2 sind so hoch wie noch nie (Link, 15.10.2025). Die ökonomischen Kosten von Extremwetterereignissen in Europa liegen dieses Jahr bereits bei mehr als EUR 43 Milliarden (Link, 15.09.2025).

  • Druck, Entlastungen und Kontroversen bei Mechanismen zur CO2-Bepreisung
    Die EU reduziert mit einer überarbeiteten Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM)-Verordnung die Bürokratie für Importeur:innen und nimmt kleine Mengen bis 50 Tonnen von der Berichtspflicht aus (Link, 29.09.2025). Währenddessen wurde die internationale Einigung zur CO2 Bepreisung in der Schifffahrt auf Druck der USA um ein Jahr verschoben (Link, 18.10.2025). Zudem fordert die Industrie wegen Wettbewerbsnachteilen für Europa eine Verlängerung von kostenlosen Zertifikaten im EU Emissions Trading System (ETS) 1 (Link, 20.10.2025). Auch am 2027 startenden EU ETS 2 sollen abmildernde Anpassungen oder sogar eine Verschiebung um 1 Jahr erfolgen (Link, 23.10.2025). China dagegen plant eine Verschärfung des nationalen ETS (Link, 25.06.2025)

  • Uneinigkeit und Kontroversen bei europäischen Klimazielen 
    Nach sehr langen Verhandlungen hat sich der EU-Ministerrat kurz vor der COP30 (UN-Klimakonferenz) doch noch auf ein Klimaziel für 2040 geeinigt (Link, 05.11.2025). Das Ziel bleibt wie zuvor bei einer Reduktion der Emissionen um 90 % gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1850-1900. Bis zu 5 % können aber nun durch internationale Emissionszertifikate ausgeglichen werden. Ein UN-Bericht warnt vor Verzögerungen bei neuen Klimazielen (Link, 28.10.2025). In Deutschland wiederum wurde im Rahmen von mehreren Verfassungsbeschwerden gegen das Klimaschutzgesetz festgestellt, dass unmittelbarer Handlungsbedarf für die Regierung besteht. Das CO2-Budget für eine Temperaturobergrenze von 1,5 Grad ist schon verbraucht (Link, 15.10.2025). Nach einem Volksentscheid muss der Stadtstaat Hamburg sein Ziel für Klimaneutralität sogar um fünf Jahre auf 2040 vorziehen (Link, 12.10.2025) 

  • Nachhaltige Energieträger sind im Vormarsch, aber nicht ausreichend 
    Weltweit überholen erneuerbare Energien erstmals Kohle im Strommix (Link, 07.10.2025). China führt diesen Trend mit dem größten Anteil an Solarenergie an, setzt aber weiter stark auf Kohle (Link, 02.09.2025). Global ist bis 2030 weiterhin eine Förderung fossiler Brennstoffe in mehr als doppelt so großem Umfang geplant wie mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar. (Link, 26.10.2025). Zudem bestätigt das EU-Gericht Kernenergie und fossiles Gas als nachhaltige Investitionen (Link, 10.09.2025). Gleichzeitig zeigt eine Analyse, dass die bestehenden Klima- und Energieförderungen in Österreich grundsätzlich wirksam sind, jedoch effizienter und gezielter ausgestaltet werden müssen (Link, 26.08.2025). 

Jetzt handeln und Finanzierung sichern 

Ein robustes Klimarisikomanagement und Klimastrategie sind entscheidend für alle Unternehmen, nicht zuletzt zur Sicherstellung der Finanzierung durch Banken. Nutzen Sie unsere Climate Services, um auch Ihr Unternehmen klimaresilient aufzustellen und kontaktieren Sie unsere Klimaexpert:innen für einen unverbindlichen ersten Austausch.

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Natur, Umwelt und Biodiversität 

  • EU-Kommission schlägt Übergangsregelung für Entwaldungsverordnung (EU-Deforestation Regulation EUDR) vor
    Nach einer zwischenzeitlichen Ankündigung, wegen IT-Problemen den Start der EUDR erneut um ein Jahr zu verschieben, hat die EU-Kommission eine alternative Übergangsregelung vorgeschlagen. Diese umfasst vereinfachte Meldepflichten für kleine Betriebe und eine gestaffelte Einführung ab Ende 2025. Ausstehend ist nun die Abstimmung im Parlament (21.10.2025). 

  • Neue ISO-Norm verankert Biodiversität in Unternehmensstrategien
    ISO 17298 bietet Organisationen erstmals ein strukturiertes Rahmenwerk, um Biodiversität systematisch in ihre Strategien, Entscheidungsprozesse und Betriebsabläufe zu integrieren. Unternehmen können somit naturbezogene Risiken erkennen, Maßnahmen planen und mit globalen Standards in Einklang bringen (01.10.2025).

  • UN-Hochseeschutzabkommen tritt Januar 2026 in Kraft 
    Mit der nun erfolgten Ratifizierung durch den 60. Staat (Marokko) wird das Hochseeschutzabkommen völkerrechtlich verbindlich und ermöglicht erstmals die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in internationalen Gewässern. Das Abkommen gilt als historischer Durchbruch für den Schutz der Ozeane und soll bis 2030 mindestens 30 % der Hochsee unter Schutz stellen (20.09.2025).

Konsument:innen und Geschäftsmodelle 

  • EU-Parlament stimmt für Verbot klassischer Fleischbegriffe bei pflanzlichen Produkten
    Verbraucherschützer:innen und Unternehmen kritisieren den Vorstoß als irreführend und als Lobbyerfolg der Fleischindustrie. Die Umsetzung des Verbots wird nun im Trilog entschieden (15.09.2025). 

  • Irreführende Klimaaussagen haben rechtliche Konsequenzen
    Zwei deutsche Gerichte setzen ein klares Zeichen gegen Greenwashing in der Tech-Branche: Apple wird es untersagt, seine Smartwatches als „CO2 neutral“ zu vermarkten, da die Behauptung auf unsicheren Kompensationsprojekten beruht (Link, 26.08.2025). Diese Einschätzung wirkt besonders kritisch durch eine der bisher größten wissenschaftlichen Studien zu CO2-Kompensationen, die ein extrem kritisches Bild zu deren Wirksamkeit zeichnet (Link, 06.10.2025). Google wird zudem untersagt, auf Google Flights Emissionseinsparungen auszuweisen, ohne deutlich zu machen, dass es sich um Schätzwerte handelt (Link, 28.08.2025). 

  • Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) kritisiert EU-Pläne zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 
    Es wird gewarnt, dass die vom EU-Parlament beschlossenen Ausnahmen bei der GAP ab 2028 nicht nur Bio-Betriebe entlasten, sondern auch konventionelle Betriebe unter 50 Hektar. Das führe zu Wettbewerbsverzerrungen, schwächt ökologische Mindeststandards und begünstigt Greenwashing (15.10.2025).

Sind Ihre Umweltaussagen rechtssicher? 

Achtung: Ab 27. September 2026 gelten in Österreich stark verschärfte Regeln zu Umweltaussagen in der Unternehmenskommunikation (Link). Nutzen Sie unseren Risiko-Schnellcheck, um zu identifizieren, in welchem Ausmaß ihre Unternehmenskommunikation von Compliance-Risiken betroffen ist und kontaktieren Sie unsere Risikoexpert:innen für einen unverbindlichen ersten Austausch. 

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Lieferketten und Kreislaufwirtschaft 

  • EU-Parlament verabschiedet neue Regeln gegen Lebensmittel- und Textilabfälle
    Die Überarbeitung der „Waste Framework Directive“ bringt neben verbindlichen Zielen zur Reduktion von Lebensmittelabfällen bis 2030 eine Herstellerverantwortung für die Sammlung, Sortierung und das Recycling von Textilien. Produzent:innen müssen künftig die Entsorgungskosten tragen, während Mitgliedstaaten Maßnahmen gegen Lebensmittel- und Textilabfälle umsetzen sollen. Das Gesetz wird nun von EU-Parlament und EU-Rat unterzeichnet und dann im Amtsblatt der EU veröffentlicht (09.09.2025). 

  • EU-Parlament beschließt neue Vorgaben für Kreislauffähigkeit in der Autoindustrie
    Neue Vorgaben für Design, Wiederverwendung und Recycling von Fahrzeugen wurden verabschiedet. Sie beinhalten u.a. verbindliche Quoten für recycelte Materialien sowie eine erweiterte Herstellerverantwortung für die Entsorgung von Altfahrzeugen. Ziel ist es, die Umweltbelastung zu senken, die Kreislaufwirtschaft zu stärken und den Export von nicht mehr nutzbaren Fahrzeugen zu unterbinden. Es folgt nun die Trilogverhandlung mit Kommission und Rat. (09.09.2025).

  • Plastikvielfalt behindert Recycling und erhöht Gesundheitsrisiken
    Eine internationale Studie zeigt, dass über 16.000 Chemikalien in Kunststoffen das Recycling massiv erschweren und potenziell gesundheitsschädlich sind. Fachleute fordern daher eine drastische Reduktion der Plastiksorten und Inhaltsstoffe, um eine echte Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen und Risiken besser kontrollieren zu können (26.08.2025).

Wussten Sie, dass ... 

… die jährliche Nettoverlustrate von Waldflächen um die Hälfte sank (von 10,7 Millionen Hektar im Zeitraum 1990–2000 auf 4,12 Millionen Hektar im Zeitraum 2015–2025), dank geringerer Abholzungsraten sowie Ausweitung von Waldflächen (Link, 10/2025)?

… Mehrwegflaschen mit niedrigem Pfandwert zunehmend achtlos entsorgt werden (Link, 10.09.2025)?

Ausblick auf den sechsten Sustainability Summit 

Publikum Vortrag

Wir freuen uns darauf, Sie beim nächsten Austrian Sustainability Summit zu treffen und gemeinsam spannende Impulse für eine nachhaltige Zukunft zu diskutieren. Er findet am 26. / 27. März 2026 im Austria Trend Hotel Savoyen statt.

Dr. Timo Goßler, Head of Sustainability Services bei Grant Thornton Austria, wird gemeinsam mit Dr. Dennis Stindt, CEO bei Saarstahl Ascoval einen Vortrag halten:

Transformation im Backbone der Industrie: Wie Stahl „grün“ wird und was das für Stahlkunden bedeutet

  • Volles Commitment: 4.6 Mrd EUR Investment und die größte Einzelförderung in der Geschichte der EU
  • Klare Erwartungen: CBAM, Wasserstoff und grüner Strom
  • Neue Möglichkeiten: Partnerschaften mit Kund:innen als Chance zur Dekarbonisierung von Lieferketten

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Sustainability Services

Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich zu entwickeln und Ihr Nachhaltigkeitsreporting regelkonform zu erstellen. Unsere Sustainability Audit Services schaffen Sicherheit und Vertrauen. 

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Grant Thornton Austria