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IT-Projekt in der Krise? So retten Sie Ihre Investition

Von:
David Ruef, MSc
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Zahlreiche Studien, Analysen und Beispiele aus der Praxis belegen: Ein erheblicher Anteil von IT-Projekten scheitert oder erreicht die definierten Ziele nicht bzw. nur teilweise. Die Folgen sind gravierend – Kostenexplosionen, operative Risiken, Imageschäden und Vertrauensverlust bei Stakeholdern. Doch was tun, wenn Ihr Projekt bereits in Schieflage ist? Wir zeigen, wie es stabilisiert und erfolgreich abgeschlossen werden kann. 

Warum IT-Projekte scheitern

Die Ursachen sind vielfältig und häufig miteinander verknüpft:

  • Unklare oder widersprüchliche Ziele und Anforderungen
  • Fehlende Steuerungs- und Governance-Strukturen
  • Unterschiedliches Erwartungs- und Rollenverständnis zwischen Auftraggeber:in und Implementierungspartner:in
  • Kommunikationsdefizite zwischen Fachbereich und IT
  • Technische Komplexität, Scope Creep (schleichende Umfangserweiterung) und mangelndes Requirements-Management
  • Fehlende bzw. unzureichende Transparenz über Status, Kosten und Risiken

Das Ergebnis sind Terminverzögerungen, Budgetüberschreitungen und im schlimmsten Fall der Projektabbruch. 

Woran erkennen Sie, dass Ihr Projekt gefährdet ist? 

In vielen Unternehmen werden die ersten Anzeichen einer Projektkrise nicht rechtzeitig erkannt oder adressiert. Typische Warnsignale sind:

  • Anhaltende Terminverzögerungen ohne realistische bzw. wirksame Gegenmaßnahmen
  • Budgetüberschreitungen bei fehlender Kostentransparenz
  • Unklare Verantwortlichkeiten oder hoher Personalwechsel im Projektteam
  • Unzureichende oder widersprüchliche Kommunikation zwischen Business und IT
  • Technische Probleme ohne Lösungsperspektive
  • Nachlassender Management-Support bzw. drohende Eskalationen
  • Unzufriedenheit und Resignation im Projektteam
  • Laufende Kostenerhöhungen bei ausbleibendem Fortschritt

Kritischer Punkt: Wenn die Projektziele nicht mehr erreichbar erscheinen oder das Vertrauen der Stakeholder schwindet, ist eine Recovery-Initiative geboten – je früher, desto größer sind die Erfolgschancen.

Was bedeutet „Project Recovery“?

Unter Project Recovery wird eine strukturierte, methodisch fundierte Rettung gefährdeter IT-Projekte verstanden. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen, Risiken zu reduzieren, die Steuerung zu stärken und das Projekt wieder auf Erfolgskurs bringen. 

Unser Ansatz für eine erfolgreiche Projektrettung 

Wir verbinden methodische Expertise mit praktischer Umsetzungskompetenz und bringen die Erfahrung aus zahlreichen (internationalen) IT-Programmen ein. Unser Ziel: Ihr Projekt nachhaltig zu stabilisieren und erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

  • Detaillierte IST-Analyse 
    Erarbeitung und Visualisierung eines aktuellen Projektstandes als Entscheidungsgrundlage. Dabei stehen insbesondere Status, Strukturen, Risiken, Blocker und Abhängigkeiten im Mittelpunkt.  
  • Recovery-Strategie & Maßnahmenplan 
    Entwicklung eines realistischen Zeit- und Maßnahmenplans, Priorisierung kritischer Aufgaben und Definition klarer Verantwortlichkeiten.
  • Governance & Steuerung 
    Etablierung wirksamer Entscheidungs- und Eskalationsmechanismen, Reporting-Standards und Risikomanagement.  
  • Stakeholder-Management & Kommunikation 
    Wiederherstellung des Vertrauens durch faktenbasierte, zielgruppenorientierte Kommunikation und regelmäßige Statusberichte.
  • Umsetzungsbegleitung & Stabilisierung 
    Aktive Unterstützung bei der Implementierung der Recovery-Maßnahmen, Sicherstellung der Meilensteine und nachhaltige Projektführung.
  • Change-Management & Lessons Learned 
    Begleitung kultureller und organisatorischer Veränderungen, Dokumentation von Erfahrungen zur Vermeidung künftiger Projektrisiken.

Ein Praxisbeispiel: Re-Setup eines ERP-Implementierungsvorhabens

Ein österreichisches Produktionsunternehmen sah sich während der Einführung eines neuen Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Systems mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Alte Prozesslogiken wurden unverändert übernommen, Anforderungen waren unklar oder nicht nachvollziehbar definiert, Verantwortlichkeiten fehlten und Schulungen wurden nur unzureichend durchgeführt. In der Folge kam es zu massiven Verzögerungen, ungeplanten Zusatzanforderungen und erheblichen Kostensteigerungen – bei gleichzeitig ausbleibendem Implementierungsfortschritt. Um das Projekt zu stabilisieren und steuerbar zu machen, wurde Grant Thornton Austria mit der Durchführung eines umfassenden Re-Setups beauftragt. Dabei setzten wir folgende Schritte um: 

  • Strukturierte Erhebung und Dokumentation des Projekt- und Implementierungsstands sowie Aufbau einer zentralen Masterliste als Single Point of Truth
  • Modellierung der bestehenden IT-Systemlandschaft samt Zielbild zur Transparenz über Schnittstellen und systemische Zusammenhänge
  • Fachbereichsbezogene Neuerhebung, Präzisierung und Priorisierung aller Pain Points zur klaren Definition der fachlichen Anforderungen
  • Etablierung einer durchgängigen Governance-Struktur mit klaren Kommunikations- und Eskalationswegen sowie einem regelmäßigen, standardisierten Reporting zur transparenten Steuerung von Fortschritt, Risiken und Entscheidungen

Durch diese Maßnahmen konnte das Projekt stabilisiert, Transparenz hergestellt und eine strukturierte Basis für die Finalisierung der Einführung des ERP-Systems geschaffen werden. Ohne Systemwechsel, aber mit klarer Governance und neuem Vertrauen aller Beteiligten.


Fazit 

Wenn Sie sich in den oben beschriebenen Warnsignalen wiederfinden oder den Eindruck haben, dass Ihr IT-Projekt die gesteckten Ziele nicht mehr erreicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu handeln. 
 
Grant Thornton Austria unterstützt Sie dabei, Ihr Projekt zu stabilisieren, Vertrauen zurückzugewinnen und es erfolgreich zum Abschluss zu führen. Wenden Sie sich gerne an unseren Experten.